Marquesas
Marquesas

3 Südsee / Neuguinea

Fiji

„Bula“ mit diesem Gruß und dem damit verbundenen Lebensgefühl werden die Fijians jedes Jahr wieder zum freundlichsten Volk der Erde gewählt.

Viele hundert kleine Inseln umgeben die Hauptinsel Viti Levu. Überraschend ist, wie indisch die Orte aussehen, denn hier leben zahlreiche Nachkommen ehemals ins Land deportierter indischer Kulis, die auf den Zuckerplantagen arbeiten mussten.

Die Hauptinsel habe ich nach ein paar Tagen verlassen, um mit einem Zweimaster unter weißen Segeln die Inselgruppe der Yasawas kennen zu lernen. Unterwegs wanderten wir über unbewohnte Inseln, konnten in kristallklarem Wasser tauchen, am tropischen Palmenstrand übernachten, waren zu Gast bei Schulkindern in einfachsten Klassenzimmern, und bei feierlichen Kava-Zeremonien mit den Stammeshäuptlingen.

Samoa

Bis 1919 war Samoa eine deutsche Kolonie im Südpazifik. Zeugnisse davon sind noch ein kleiner deutscher Friedhof in der Hauptstadt Apia, verschiedene Kolonialgebäude, zahlreiche Kakaoplantagen, die deutsche Schokoladenfabriken belieferten, und das köstliche Bier der Vailima-Brauerei.

Neben der üppigen tropischen Vegetation, dem türkisblauen Meer, den Palmenstränden, fallen vor allem zwei Dinge ins Auge: die vielen Kirchen und Gotteshäuser, von Mormonen, über Protestanten zu Katholiken - Samoa besitzt die höchste Pro-Kopf-Kirchendichte der Welt; und dass die Häuser (Fale) der Samoaner keine Wände haben, sondern nur aus Boden und gewölbtem Dach bestehen, das von Säulen getragen wird. Lediglich bei Sturm und Regen lassen die Einheimischen Bastrollos zwischen den Säulen herunter. Dass auch Strandhütten für Touristen so gebaut sind, ist für uns doch etwas gewöhnungsbedürftig.

Vanuatu

Der aus mehr als 83 Inseln bestehende Staat ging 1980 aus dem ehemaligen britisch-französischen Kondominium Neue Hebriden hervor, in Europa weitgehend unbekannt, dennoch eine Inselgruppe der Superlative: der aktivste Vulkan der Erde; die besten Steaks; das größte für Freizeittaucher zugängliche Schiffswrack; der riesigste Baum der Welt; die höchste Sprachendichte weltweit; Sandmalereien, die UNESCO-Weltkulturerbe sind; die abenteuerlichste Höhlenwanderung, und nicht zuletzt der schönste Strand der Südsee.

Zentrum ist die Hauptstadt Port Vila auf der Insel Efate, Malekula ist Heimat der „Small Nambas“ und „Big Nambas“, die ihre melanesischen Traditionen bis in unsere Zeit bewahren konnten.

Auf Santo wandern wir durch die Millenium Cave, schwimmen am türkisen Champagne Beach, tauchen zur SS Coolidge, lauschen der Wassermusik der Frauen im Dorf Leweton und genießen Santo-Beef. Die Insel Tanna steht ganz im Zeichen des unheimlichen Vulkans Mount Yasur, der ca. alle fünf Minuten mit großem Spektakel ausbricht.

Marquesas Inseln – Franz. Polynesien

Einmal im Monat läuft der Frachter Aranui von Papeete/Tahiti aus, um die Marquesas Inseln mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen. „Les Marquises“, das sind sechs kleine Inseln mitten im Ozean, auf halbem Wege zwischen Tahiti und Hawai’i. Nukuhiva ist die größte der Inseln und erste Anlaufstelle.

Hier machen wir gleich Bekanntschaft mit den Tikis: rätselhäften, menschlichen Steinfiguren, die überall auf den Marquesas, und nur dort, zu finden sind. Die Inseln sind alle sehr gebirgig, das Inselinnere liegt oft 1000m und mehr über dem Meer. Auf der Insel Hiva Oa hat der Maler Paul Gauguin seine letzten Jahre verbracht und dort ist er auch begraben, direkt daneben der belgische Chansonnier Jacques Brel.

Ua Puo hat die bizarrsten Berge, Ua Huka die schnellsten Pferde, und Tahuata die größte Kathedrale. Etwas abgelegen liegt die wilde, unzugängliche Insel Fatu Hiva, wo der norwegische Forscher Thor Heyerdahl bereits in den 1930er Jahren mehrere Monate zugebracht hat, und noch von Kannibalismus bis ins 20. Jahrhundert hinein berichtete.

Auf dem Rückweg verlasse ich die Aranui auf der Tuamotou-Insel Rangiroa, um perfekten Palmenstrand zu genießen und mit Delfinen zu tauchen. Die letzten Tage der Reise verbringe ich auf der „Trauminsel“ Bora-Bora.

Papua Neuguinea

Als Kinder haben wir in der Gemeinde für unsere Missionare in Neuguinea gesammelt. Das war wie für Menschen auf einem anderen Stern, so fern, so exotisch, so finster erschien diese Insel. So begab ich mich doch mit etwas Herzklopfen 50 Jahre später mit Air Niugini in diese abgelegene, geheimnisvolle Welt.

Mein erstes Ziel war Kavieng weit draußen in der Bismarck-See auf der Insel New Ireland gelegen. Das herrlichste „Seafood“-Essen meines Lebens, ein interessanter Markt mit freundlichen Menschen und wunderbare Taucherlebnisse auf dem Inselchen Lissenung begeisterten mich sofort für dieses Land. Mit einem Einbaum-Kanu fuhren wir später auf der Hauptinsel tief hinein in die unberührten, schwül-heißen Urwälder des Sepik, wo wir in völlig abgeschiedenen Dörfern die alten Rituale der „Haus Tambaran“, die typischen Maskentänze und Lieder, sowie die Krokodilmänner des Dschungels kennen lernen durften.

Im kühleren Hochland um Mt. Hagen und Goroka geht es oft recht kriegerisch zu, aber wir erlebten dort ebenso liebenswerte Gastfreundschaft und Einblicke in die faszinierende Welt der einheimischen Kulturen. Höhepunkt ist hier das „Goroka Sing-Sing“ bei dem sich alle Stämme im festlichsten Kriegsornat und mit ihren eindrucksvollsten Tänzen und Liedern präsentieren.

Besonders stolz bin ich den Mount Wilhelm (4509m) bestiegen zu haben; ohne meinen tapferen Guide Joseph hätte ich es sicher nicht geschafft.


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